Freitag, 18. Januar 2013

Staub


Was ist Staub?



Wenn ich das Wort Staub höre, dann muss ich als erstes gleich an diese unappetitlichen Tierchen denken, die man vielfältig vergrößert auf Bilden im Internet bewundern kann - Milben. Bei längerer Betrachtung dieser Milben fängt es mich dann schnell einmal am ganzen Körper zu jucken an, und ich spüre den Drang, meine Möbel mehrmals abzusaugen, die Bettwäsche sofort zu wechseln, Desinfektionsmittel zu versprühen. Dabei gibt es neben diesen Milben und ihrem Kot (pfui!!) noch viele andere Materialen -zum Teil nicht weniger eklige wie Bakterien und Pilzsporen, oder Überreste verschiedener Kleinstlebewesen wie Spinnen, Fischchen und Staubläuse (und schon wieder juckt es überall).Und dann wären da noch Hautschuppen und Haare von Tier und Mensch, die zum Teil mit den Schuhen ins Haus gebracht werden (zusammen mit weiteren grauslichen Bakterien und Sporen) und - sofern man zuhause mit den Schuhen herumspaziert - in den Teppich getreten und überall verteilt werden.
Der Lurch, wie wir hier in Österreich so gerne sagen, trägt also auch unsere DNA Spuren in sich. Von diesen wiederum zehren jene bereits erwähnten Tierchen, die wir ohne es zu wissen so liebevoll hegen und pflegen - denn wussten sie, dass ungewaschene Kopfpolster (und bei Daunenpolstern ist das Waschen nicht so leicht) bis zu 400.000 lebende Milben beherbergen? Und nachdem diese Milben nicht allzu lange leben, kommen zu den abgestorbenen immer mehr neue dazu, bis der Polster nach ein paar Jahren 10% mehr Gesamtgewicht hat. Mich fasziniert das irgendwie.

In diesem Roman geht es nicht um Staubmilben, obwohl das sicher auch ein spannendes Thema wäre. Es geht mehr darum, Spuren zu hinterlassen, ohne es zu beabsichtigen. Und es geht auch um Spuren im Staub, die wir vielleicht unterschätzen. 

Fürs Erste vergessen Sie bitte nicht diese kleinen ekligen Milben, die es sich in den Winkeln unserer Wohnungen und in unseren Betten gemütlich machen! 




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